Nachdem das Kloster Marienmünster im Jahre 1803 aufgehoben und der Besitz verstaatlicht worden war, wurde im Jahre 1812 ein Teil der Konventsgebäude – nämlich der Nordflügel der Konventsbauten und die drei nord-westlichen Gebäude des Wirtschaftshofes – an eine katholische Familie verkauft.
Aus diesem Besitz erwuchs die Derenthal’sche Stiftung, eine private Familienstiftung. Stifter war Josef Derenthal, früh verwitwet und kinderlos, der nach Landbesitztausch aus dem Warburgschen zu seiner Nichte nach Marienmünster zog. Stiftungszweck war zunächst, bedürftigen Familienmitgliedern den Besuch des Gymnasiums und der Universität zu ermöglichen und das Stiftungsvermögen, die Grundstücke und die Gebäude des Klosters Marienmünster in ihrem Wert ungeschmälert zu erhalten.