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Umbau, Restaurierung, Ehrenamt

Planung und Umbau

Nachdem Ende 1998 große Teile der Gebäude des Wirtschaftshofes der ehem. Abtei Marienmünster leer standen, weil die landwirtschaftliche Nutzung aufgegeben worden war bzw. sich die Gebäude nicht mehr für eine zeitgemäße landwirtschaftliche Nutzung eigneten, war die Notwendigkeit gegeben, über Folgenutzungen nachzudenken.

Seit 1999 wurden gemeinsam mit allen Eigentümern und Bewohnern der Klosteranlage Planungen zur sinnvollen Umnutzung des Wirtschaftshofes erarbeitet, denn nur mit einem zukunftsfähigen Nutzungskonzept lässt sich die Bauunterhaltung der denkmalwerten Anlage auf Dauer sicherstellen.

Aus all diesen Bedeutungen eines Klosters sind für Marienmünster Akzente für eine neue Nutzung gewählt worden, welche angemessen zum Ort und zu den schon dort vorhandenen Aktivitäten sein sollten. Eine verträgliche Gesamtkonzeption für die Umnutzung der Gebäude des Klosters, die mit allen Beteiligten erarbeitet wurde, konnte im Frühjahr 2000 der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Inzwischen ist die Realisierung dieser Planung beim Ackerhaus, der Reisescheune und dem Schafstall vollendet. Zusätzlich wurden die Außenanlagen modernisiert – Gehwege, Beleuchtung, Parkplatz – vor dem Klostergelände ein Besucherzentrum aufgebaut und die verwilderten Grünflächen östlich der Scheunen zu einem vorbildlichen Abteigarten nach historischen Konzepten umgestaltet.

Erfolgreicher Betrieb

Die Klosteranlage entwickelt sich seitdem zu einer stark nachgefragten öffentlichen Begegnungs- und Bildungsstätte mit musikalischem Schwerpunkt. Dieser Schwerpunkt hat sich seit langem durch die Aktivitäten der Gesellschaft der Musikfreunde in Marienmünster e.V. mit seinem jährlichen, gut ausgewählten Konzertprogramm herauskristallisiert.

Es finden Konzerte, Seminare und Tagungen im Konzertsaal und der mittleren sog. „Reisescheune“ statt, seitdem der Konzertsaal am 5. September 2007 von NRW-Bauminister Oliver Wittke feierlich an die Kulturstiftung Marienmünster zur Nutzung übergeben werden konnte.

Die Dabringhaus und Grimm Audiovision GmbH aus Detmold betreibt in der Abtei Marienmünster ein Audio-Aufnahmestudio für hochwertige Musikproduktionen. Die Akustik in diesem Konzertsaal genügt allerhöchsten Ansprüchen und wird von Künstlern und Zuhörern gelobt.

Mit dem Ausbau der Reisescheune, die Empfangs- Tagungs- und Serviceräume enthält, und dem Ausbau des Schafstalls zu einem weiteren  Konzert-, Theater- und Tagungssaal wurde die öffentliche Begegnungsstätte vervollständigt. Später sollen vielleicht auch Übernachtungsräume für die Nutzer der Begegnungs- und Bildungsstätte geschaffen werden. Das Kloster wird offen sein für Tagungen und Veranstaltungen, die von Vereinen, anderen Organisationen oder Privatpersonen durchgeführt werden. Die Nutzung soll der herausragenden Bedeutung dieses Ortes gerecht werden, in dem als kulturelle Begegnungsstätte vorwiegend Aktivitäten aus allen Bereichen der Musikpflege inbegriffen Forschung, Ausbildung, Fortbildung, Seminare und öffentliche Veranstaltungen ermöglicht werden. Ziel ist es, mit dieser neuen Nutzung den Erhalt der Gesamtanlage des Klosters langfristig sicherzustellen und dabei insbesondere auch seine baulichen und räumlichen Qualitäten, wie Geschlossenheit, Großzügigkeit und Ruhe, zu stärken in den denkmalgeschützten Gebäuden.

Was war in der Vergangenheit –
was kann heute ein Kloster sein?

  • Ort der Gemeinschaft, des Zusammenseins,
  • Ort des Rückzugs, der Einsamkeit, der Zuflucht.
  • Ort der Religiosität, der Spiritualität.
  • Ort der Kunst, Architektur, Ausstattung.
  • Ort der Musik, des Musizierens,
  • Ort der Schrift, des Schreibens, der Bücher.
  • Ort des Wirtschaftens, der Arbeit,
  • Ort der Bildung, des Wissens, der Gelehrsamkeit.
  • Ort der besonderen Gestaltung, der Gebäude und der Landschaft.
  • Ort der Heilkunde, der Klostermedizin, der Kräutergärten,
  • Ort der Speisen und Getränke, der geregelten Mahlzeiten, der Klosterküche.
  • Ort des vorgegebenen Rahmens, baulich, räumlich, inhaltlich,
  • Ort der Zeit, der Beständigkeit, der Geduld, der Dauer.
  • Ort der klaren Regeln, der eindeutigen Strukturen.
Bildergalerie vom Umbau 2004–2006 und von der Einweihung am 5. September 2007

Großes ehrenamtliches Engagement

Ddie Wiederherstellung des verwilderten und nicht mehr wahrnehmbaren Abteigartens mit den angrenzenden Flächen und Verbindungen und auch die Errichtung des Besucher-Informationszentrums FORUM Abtei wurden mit beispiellos engagierten ehrenamtlichen Einsatzkräften verwirklicht. Menschen aus der Umgebung und aus der Region, die sich mit Marienmünster und den Zielen der Kulturstiftung indentifizieren und in zahlreichen Einsätzen ihre Arbeitskraft und ihre Hilfsmittel beigesteuert haben. Damit konnten die Eigenanteil-Auflagen der öffentlichen Fördermittel-Geber erfüllt werden.

Die Bildergalerie verdeutlicht einerseits die großen Anstrengungen der ehrenamtlichen Helfer – körperlich, zeitlich, ideell – und auch, wie das Gelände kontinuierlich verändert wurde.