Von der Stiftung 1128
bis zum Niedergang im 30-jährigen Krieg
1128 stifteten Graf Widukind I. von Schwalenberg und seine Gattin Lutruth die Abtei. Zum Fest Marie Himmelfahrt des nämlichen Jahres weihte Bischof Bernhard I., ein Neffe Widukinds, Kloster und Kirche zu Ehren der Hl. Jungfrau Maria des Hl. Apostels Jakobus d. Ä. und des Hl. Christopherus. Die geistliche Betreuung übernahmen 12 Mönche aus der Benediktinerabtei Corvey.
Die Grafen von Schwalenberg blieben ihrer Familienstiftung verbunden und förderten das Kloster auch in den nachfolgenden Jahren durch Vermächtnisse und Liegenschaften. Die Abtei erlebte eine wechselvolle Geschichte. Eine Blütezeit erreichte das Kloster im 12. und 13 Jahrhundert.
Ein wirtschaftlicher und kultureller Niedergang setzte im 15. Jahrhundert ein. Auch das klösterliche Leben in der Abtei war davon stark betroffen. Durch den Anschluß an die Busfelder Kongregation erlebte das Kloster eine neue Blütezeit. Zucht und Ordnung kehrten ins Kloster zurück.
Von der Reformation blieb das Kloster nicht unberührt. Vor allem der Adel trat für die neue Glaubensrichtung vehement ein. Insbesondere die Familie von Oeynhausen beteiligte sich an der Verfolgung des Klosters und der Religion, die später zu erbitterten Besitzstreitigkeiten führten und erst nach Edikt Kaiser Karls V. 1550 behoben waren.
Leid und Verwüstung brachte der 30jährige Krieg, z. B. mit den Überfällen des Tollen Christian 1622 und 1626. Nach dem Bericht des kaiserlichen Notars Daniel Kroes vom 16. Juni 1626 stellten seine Soldaten in Kirche und Kloster 1.500 Pferde ab, zerschlugen wertvolle Einrichtungsgegenstände und vernichteten Paramente, Urkunden und die Bibliothek. Von 1641 bis 1646 belagerten plündernde schwedische und hessische Truppen das Kloster. Übrig blieben größtenteils Trümmer.